Auch Reiten beginnt am Boden, leider sehen viele "Reiter" das nicht so, muss ich immer wieder feststellen. In den Reitschulen wird so gut wie nie das Longieren, klassische Handarbeit,
Führtraining etc. unterrichtet, oder?
So viele Schüler von mir haben bevor sie mit mir anfingen zu arbeiten noch nie longiert, noch nie Handarbeit mit ihrem Pferd gemacht. Das ist für mich einfach unglaublich, teilweise macht
mich das auch echt wütend. Da kommen dann tatsächlich Sätze wie "Bodenarbeit? Ich hab doch das Pferd zum Reiten und nicht zum spazieren gehen...." Oder Kinder, die anfangen möchten zu reiten:
Schritt reiten ist langweilig, nein, es muss gleich das Traben und sowieso so schnell wie möglich das Galoppieren sein! Und dann springen! Bodenarbeit? Ist viel zu anstrengend und
kompliziert, ich will doch REITEN. Deshalb hab ich ein Pferd.
Ich bin da streng. Dazu stehe ich. Wer mit mir arbeiten möchte, lernt zu Anfang immer die Arbeit am Boden kennen und lernt vor allem auch sein Pferd kennen. Am Boden. Wenn dann aufgesessen
wird, wird gelernt, vernünftig Schritt zu reiten, bevor der Trab gelernt wird. Und erst, wenn dieser sicher frei geritten werden kann, inklusive Rückwärts, Stopp und den Seitengängen in
Schritt und Trab, starte ich den Galopp. Und vorher nicht. Wer das nicht akzeptieren kann, der muss sich eben eine andere Ausbilderin nehmen. Damit habe ich kein Problem. Das ist für mich
Klarheit.
Denn ich möchte nicht, dass wie wild in der Halle galoppiert wird und einfache Linien nicht geritten werden können. Das ist nicht Reiten. Zumindest nicht für mich. Das wird nämlich sehr
schnell gefährlich.
Wie siehst du das? Wie wichtig ist dir die Arbeit am Boden? Gehört sie für dich dazu oder bist du eher der Reiter, der tatsächlich noch nie Handarbeit gemacht hat?
Schreibe mir doch deine Ansicht, mich interessiert wirklich deine Meinung zu diesem Thema.
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