Problempferdetraining

Das Wort Problempferd hat sich in den letzten Jahren sehr etabliert. Ich mag es nicht. Denn die Probleme liegen in den seltensten Fällen tatsächlich am Pferd selbst. Die Ursachen für die sogenannten Verhaltensauffälligkeiten oder das unerwünschte Verhalten liegen in der nicht artgerechten Pferdehaltung (eine reine Boxenhaltung ist m.E. nicht artgerecht), dem falschen Umgang durch den Menschen, die falsche oder nicht passende Ausrüstung, Unwissenheit des Menschen bzgl. des Verhaltens des Pferdes, eine nicht geklärte Rangfolge oder auch schlimme Unfälle oder Stürze, die Ängste im Pferd und auch im Menschen schüren.

Auch ein nicht sozialisiertes Pferd (z.B. kein Aufwachsen in einer Herde im Jungpferdealter) kann sich schnell zum Problem für den Menschen herausstellen, wenn es die Herdenkumpels attackiert oder selbst durch Attacken verletzt wird.

 

Im Problempferdetraining steht am Anfang immer meine genaue Anamnese und Analyse. Hier nehme ich mir viel Zeit, um mir die Pferdehaltung, die Fütterung, die Ausrüstung und den Alltag des Pferdes anzusehen. Auch euer gemeinsamer Umgang im Alltag, das Führen, das Longieren, das Reiten und euer Verständnis füreinander ist für meine Arbeit von enormer Wichtigkeit.

Aus dieser Analyse erarbeite ich einen individuellen Trainingsplan, den ich ausrichte, je nachdem, wie oft wir Trainingseinheiten haben. Du bist hier selbst gefragt, denn die Hausaufgaben, die du von mir bekommst, sind von dir selbst umzusetzen.

Erfahrungsgemäß ist eine Trainingseinheit von mindestens 1 x pro Woche ratsam um wirkliche Verbesserungen des Verhaltes zu erzielen.

 

Besteht ein Problem, dass durch die wöchentlichen Kontrollbesuche von mir nicht zu lösen ist, da wir hier nur den Tropfen auf dem heißen Stein bewirken, so empfehle ich immer meine ganzheitliche Verhaltenstherapie um so dem Pferd und später dann auch dem Menschen zu helfen.

 

Wann ist ein Pferd ein "Problempferd"?

Der Mensch bezeichnet sein Pferd als Problempferd, wenn es auffälliges, unerwünschtes, aggressives oder scheinbar unberechenbares Verhalten zeigt. Oft werden diese Tiere dann verkauft, und wieder verkauft. So verstärken die Menschen das Problem meist noch, zerstören die Seele, die Psyche des Pferdes noch mehr. 

Es gilt hier, zu lernen, zuzuhören und zu verstehen. Das Pferd hat es nicht verdient, unverstanden zu sein.

Die Probleme zeigen sich oft beim Führen bzw. Nicht-Führen-Lassen des Pferdes, dem erschwerten Einfangen auf der Koppel, Pferde, die treten, steigen, buckeln oder beißen. Die Palette der Probleme ist groß und vielschichtig. 

Der erste Schritt des Pferdehalters sollte natürlich immer sein, sich einzugestehen, dass Hilfe notwendig ist und diese auch in Anspruch zu nehmen.